Wie wir ja alle wissen wohnen Schweden bevorzugt in Berlin. Dieser hier, Andreas Bertilsson, auch. Und scheinbar gibt es ebensoviele die clickernde ruhige Musik machen. Son Of Clay beginnt wie ein klassisches Clicks & Cuts Projekt, klar, daran kommt man hier nicht vorbei, benutzen viele Sounds die aus Aussenaufnahmen bestehen, lassen diese in einer konnotativ-generativen Suppe Schmoren und Brutzeln bis einem das Herz übergeht vor lauter Dichte und Komplexität, greifen aber dann immer öfter auf leichte Melodien zurück, die sie eher in Richtung von Sonig oder Tomlab rücken würden, natürlich auch das mit diesem Overhead der ständig aufgemachten Türen aus Klangräumen, digitalen Experimentierfreude und dem Willen jeden Track ganz eigen wirken zu lassen. Es geht weniger um die Konstellationen in einer bestimmten Rhythmik, auch nicht der einer Logik des Projekts, als vielmehr um das Entdecken der Nicht-Linearität von Räumen, von den kleinen Lichtern die auf den Dingen tanzen und in den Klängen arbeiten damit sie zu Maschinen werden die zu einem reden können wofür man sie stellenweise nur einfach aus dem Leben reissen muss und ihnen im Rechner ein neues geben. Und wer diese gewisse Nostalgie anderer Komplott Platten liebt, der wird auch hier auf einigen Tracks nicht enttäuscht. Musik die man am besten mit offenen Fenstern in den ersten warmen Frühlingstagen hören muss, wenn einem wieder einfällt, dass Siesta eine der besten Erfindungen der Menschheit ist. (Nach dem Computer selbstverständlich).
