Der Schwede ANDREAS BERTILSSON, Jahrgang 1972, hat bereits als Son of Clay auf Komplott (Face Takes Shape, 2002, The Bird You Never Were, 2004) und Mitek (Two Abstract Paintings, 2005) veröffentlicht. Mit Paramount (escudre08) präsentiert er eine dreiteilige Musique concrète, gestochen scharfe Geräuschmikroskopien von Wasser, Wind, knarzigen Klängen, als ob jemand über einen See rudern würde. Dazu passt das Vogelgekrächze, während ein hintergründiger Summton eher als Fond dient. Dass eine Männerstimme zu flüstern beginnt, lässt das Bild der Kahnfahrt ins Irreale und Träumerische kippen. Das Mikrophon operiert oberhalb und unterhalb der Wasserlinie, als ob Bertilsson so die Membrane nachzeichnen wollte zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein, wachem \"Jetzt\" und \"Genau so\" und vage Erinnertem. Im Mittelteil hört man ess Knistern und Rascheln, auffällig prägnant und plastisch, und dazu werden feine, schimmernde Dronefäden gesponnen, wie dünne Orgeltöne. Das Rumoren verdichtet sich zu improvisierter Electropercussion, die in Pt.3 dann wieder schrumpft und ausdünnt zu Triangelgeklimper und einem wie von einem Chor gesungenen, anschwellenden Dauerton Uuuuuu, elektronisch umknarzt. Das Knarzen verstärkt sich geradezu dramatischem zu einem vulkanischen Gebrodel und Geprassel. Nach Wasser und Erde das Feuer und über allen dreien die Luftgeister, die die Schallwellen durch den Raum blasen. iTunes ist derweil wieder einmal auf einem anderen Trip, diesmal bei Greatful Dead in den Polo Grounds San Francisco.
